Am 1. September 1960 entscheidet die Löhnberger Gemeindevertretung einstimmig, eine neue Schule mit 8 Klassenräumen und den wichtigsten Nebenräumen zu bauen.
Damit beginnt die Geschichte der
SCHULE AUF DEM FALKENFLUG!
Die Schülerzahl war zum Ende der 1950er Jahre so stark angewachsen, dass in dem alten Schulgebäude neben der Kirche die bis zu 270 Schüler in den Klassen vom 1.-8. Schuljahr nicht mehr alle Platz fanden. Daher sah sich die Gemeinde Löhnberg gezwungen, den Bau einer neuen Volksschule in Angriff zu nehmen.
Am 28. Februar 1962 wurde der Grundstein gelegt.
Bei diesem Anlass erklärte Bürgermeister Otto Lehr, die Grundstein-legung sei in zweifacher Hinsicht bedeutsam:
Øeinmal werde dem Volksschulneubau nun der offizielle Start-schuss gegeben,
Øzum anderen aber auch die Weichen für eine noch gründlichere Bildungsarbeit für die künftigen Generationen des Dorfes gestellt.
Bau-, Unterhaltungs- und Gestaltungsmaßnahmen am Schulge-bäude UND die zukünftige Erfüllung des Bildungsauftrages sowie die Gestaltung des SCHULLEBENS werden hier also schon als FUNDAMENT für die neue Schule herausgestellt.
Am 31. August 1962 wurde (natürlich beim traditionellen Richtfest-Essen „Rippchen mit Sauerkraut“) das Richtfest und am
7. Juli 1964 die Einweihung der neuen Löhnberger Schule gefeiert, die seit dem 21. Okt. 1965 „Schule auf dem Falkenflug“ heißt.
ØDass vom Richtfest bis zur Einweihung noch fast zwei Jahre vergingen, lag zum einen an dem langen und harten Winter 1962/63, zum anderen aber auch an der Überbelastung der beteiligten heimischen Handwerker in dieser Zeit.
Bürgermeister Lehr ließ in seiner Rede bei der Einweihungsfeier auch die Notwendigkeit anklingen, „die neue Löhnberger Schule nun auch wirklich zu dem zu machen, wofür man sie von Anfang an geplant habe:
zu einer Gemeinschaftsschule im echten Sinne des Wortes auch für die bereits mitbeteiligten Gemeinden Niedershausen und Obers-hausen.“
ØDass sie nach weniger als 10 Jahren „nur noch“ eine Gemeinschafts-Grundschule sein würde, konnte man da noch nicht vorhersehen!
Von April 1964 an war Löhnberg dann aber auch schon Schulort von auswärtigen Kindern, nämlich des 5. -8. Schuljahres von Obershausen.
Mit Beginn des Schuljahres 1965/66 wurde im Oberlahnkreis das 9. Pflichtschuljahr eingeführt und an der Löhnberger Schule eine solche Klasse mit Schülern aus der Stammgemeinde Löhnberg, aus Niedershausen, Obershausen, Probbach, Winkels und Dillhausen gebildet.
Mit dem Schuljahr 1968/69 kamen die Schüler des 1. - 4. Schuljahres aus Obershausen ebenfalls nach Löhnberg.
Am 1. Jan. 1970 ging die Trägerschaft der Grund-, Haupt- und Real-schulen von den Gemeinden auf den Kreis über. Die Löhnberger Schule wurde damals schuldenfrei übergeben!! Der Schulentwicklungsplan enthielt leider noch immer keine klaren Angaben über die Zukunft der Löhnberger Schule.
Am 31. Dez. 1970 schlossen sich Löhnberg, Niedershausen und Obershausen zur Großgemeinde Löhnberg zusammen. Ab 1. Juli 1974 gehörte auch Selters zu dieser Großgemeinde.
Am 4. Juli 1972 fiel im Kreistag die Entscheidung über die weitere Schulentwicklung. Danach war klar, dass die Schule in Löhnberg in Zukunft eine reine Grundschule sein würde.
So verließen am 4. Juli 1973 alle Schülerinnen und Schüler des 5. - 9. Schuljahres die Schule in Richtung Weilburg.
Mit Beginn des Schuljahres 1973/74 war die Schule auf dem Falkenflug eine reine Grundschule.
Zum gleichen Zeitpunkt kamen die Grundschüler von Selters und Drommershausen, 1978 die Ahäuser und schließlich 1979 die Nieders-häuser Grundschüler nach Löhnberg.
Dieser Schulbezirk hat bis heute Bestand.
Der ursprünglich geplante 2. Bauabschnitt sollte ja eigentlich noch 4 weitere Klassenräume sowie eine Turnhalle umfassen. So wurde es Anfang der 1970er Jahre auch in der neuen Schule schon wieder eng und eine 5. Klasse musste für 2 Schuljahre nach Niedershausen ausgelagert werden. Da ab 1973 die Klassenzahl der Grundschule aber zunächst keine weiteren Klassenräume erforderte, blieb nur der zähe Kampf um den Bau einer dringend notwendigen Turnhalle. Schließlich konnte diese doch am 30. November 1976 fertig gestellt und feierlich eingeweiht werden. Damit waren die grundlegenden Schulbaumaßnahmen der Schule auf dem Falkenflug zunächst abgeschlossen.
Mit der neuen Turnhalle konnte insbesondere die sportliche und musische Gestaltung des Schullebens intensiviert werden:
vRegelmäßige Präsentationen von Sportunterricht,
vmusikalische Nachmittage und Abende zum Muttertag oder als Schuljahresabschluss,
vAufführungen von kleinen Theaterstücken und Singspielen
vsowie die Schulaufnahmefeiern
fanden in der Schulgemeinde ebenso ein positives Echo wie nach der Anschaffung von Stapelstühlen und ab 2003 durch die Nutzung der von Hausmeister Peter Frommhold gebauten Bühne
vdie Adventsveranstaltungen (vorher in der kath. Kirche)
voder die Rahmenprogramme bei Schulfesten
vund die traditionellen Schulfaschingsfeiern mit den Laneburger Prinzen/Prinzessinnen.
Die Öffnung unseres Landes nach Osten und die Kinder der geburten-starken Jahrgänge der 1960er Jahre brachten ab dem Beginn der 1990er Jahre steigende Schülerzahlen (1999 kurze Zeit 300). Um die dadurch bei geringeren Klassen-Schülerzahlen zu bildenden 12 Klassen in je eigenen Klassenräumen unterbringen zu können, mussten die bis dahin vorhandenen Funktionsräume (Küche, Mehrzweckraum, Werkraum, Gruppenraum) durch Umbaumaßnahmen zu Klassenräumen umgewidmet werden.
Im Rahmen dieser Bauphase wurden auch fast alle Klassenräume renoviert, die Klassenmöbel und die Wandtafeln erneuert und vor allem immer mehr freundliche kindgerechte Farben in das bis dahin doch recht triste Gebäude gebracht.
Die gute Kooperation von Gemeinde und Kreis ermöglichte es im Sommer 2000, an den Westbau einen zweistöckigen Neubau anzu-gliedern. Damit konnten zwei weitere Klassenräume und ein vergrößerter Flur geschaffen werden. So war es nun wieder möglich, einen der frei gewordenen Räume als Musik- und Medienraum und den anderen als Betreuungsraum zu nutzen.
2008 wurde schließlich noch in einem Raum die neue Schülerbücherei LESE-INSEL und 2009 in Zusammenarbeit mit der Technikakademie Weilburg ein neuer Computerraum eingerichtet.
Schon 1991 konnte auf dem weitläufigen Schulgelände mit Elternhilfe ein attraktiver Spielplatz für die aktive Pausengestaltung angelegt werden. Mit der Einführung der Vormittagsbetreuung 2001 und im Zuge der Neuorganisation als „Grundschule mit pädagogischer Mittags-betreuung“ 2009 wurde der Spielplatz vollkommen neu als Aben-teuerspielplatz gestaltet und das Kleinspielfeld neben der Turnhalle zu einem Kunstrasenplatz umgebaut.
Da sich aufgrund der besonderen Betreuungsangebote die Schülerzahl bei fast 200 eingependelt hat, konnten auch mit einem weiteren Anbau im letzten halben Jahr noch zwei schöne neue Räume für die Nach-mittagsbetreuung geschaffen und die bestehenden zweckmäßig umge-staltet werden.
Wenn ich jetzt zum Schluss noch einmal auf die Worte von Bürgermeister Lehr bei der Grundsteinlegung zurückkomme, lässt sich nach 50 Jahren sicher sagen, dass
· die Pflege und Erhaltung des Schulgebäudes von allen in diesen 50 Jahren dafür Verantwortlichen – den Schulleitern und Hausmeistern immer sehr ernst genommen wurde.
Deshalb bietet das 50jährige Schulgebäude auf dem Löhnberger Falkenflug zu seinem Jubiläum auch noch ein ansprechendes Bild.
Die tolle Lage hier oben „Auf dem Falkenflug“ macht sowieso alle Besucher neidisch.
· 50 Jahre der Schule aber nicht nur das Gebäude sind, sondern vor allem die pädagogische Arbeit, die darin geleistet wurde und wird.
Auch da braucht man sich nicht zu verstecken, denn die Schule hat sich einen guten Namen in der pädagogischen Landschaft an der Mittellahn geschaffen und ist natürlich stets bemüht, diesen zu erhalten.
· auch die Bildung einer Gemeinschaftsschule soweit gelungen ist, denn mittlerweile sind nicht nur alle Ortsteile von Löhnberg, sondern auch die beiden Weilburger Stadtteile Drommershausen und Ahausen seit vielen Jahren in unsere Schulgemeinde integriert.
Dass jetzt unsere Kinder, Jugendlichen und teilweise sogar Senioren in Fußballmannschaften zusammen spielen, ist sicher auch eine positive Folgeerscheinung ihrer gemeinsamen Schulzeit „Auf dem Falkenflug“.
Schließlich gilt es noch denen Dank zu sagen, die in all diesen Jahren in den schulischen Gremien (Elternbeirat, Schulkonferenz, Schul- bzw. Förderverein, Betreuungsteams) mitgearbeitet oder die Arbeit der schulischen Gremien unterstützt haben, und dies hoffentlich auch in Zukunft tun werden.
· Zu nennen sind hier insbesondere die Gemeinde Löhnberg, die ja diese Schule noch in eigener Verantwortung gebaut hat und heute auch wieder einen Teil der Trägerschaft übernommen hat und deren Bürgermeister von Otto Lehr über Wilhelm Kremer, Kurt Leuninger und Jörg Sauer bis zu Dr. Frank Schmidt sich immer für „ihre Schule“ mitverantwortlich gezeigt haben.
· Auch mit den Kirchengemeinden und den örtlichen Vereinen bestanden immer gute Verbindungen und partnerschaftliche Beziehungen. Das zeigt sich jetzt insbesondere bei den Arbeitsgemeinschaften, die im Rahmen der Nachmittagsbetreuung angeboten werden.
· Die Zusammenarbeit mit den Kindergärten stelle ich an das Ende, weil dort die wichtige Basis für ein erfolgreiches Arbeiten in der Grundschule gelegt wird.
Diese Kooperation war deshalb schon immer konstruktiv, ist aber sicher durch die gemeinsame Arbeit an der Ausgestaltung des BILDUNGSPLANES von 1 bis 10 noch intensiviert worden.